Donnerstag, 1. Oktober 2015

Von Ungeduld und einer riesen Herausforderung

Man sagt mir nach, ich wäre von Natur aus eher gelassen, nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, ausgeglichen, vielleicht auch gechillt. Alles nette Beschreibungen für einen Typ, der einfach eher ruhig ist. Was ja nichts schlimmes ist :-)

Trotzdem passt es mir im Moment gar nicht, dass eine Schwangerschaft ein gefühltes Jahrzehnt dauert. Neun Monate voller Vorfreude, so habe ich es mir gedacht. 9 Monate stimmt. Vorfreude stimmt auch. Aber die zunehmende Ungeduld hat man mir wohl verschwiegen. Die Tage ziehen sich dahin, bis man endlich das kleine Wunder live und wahrhaftig im Arm halten kann. Unsere kleine Familie ist momentan in der 25. Woche. Und was heißt das? Genau, da fehlen bis zur vollen 40 noch 15 Wochen. Und die wirken im Moment wie ein unüberbrückbares Hindernis.

Fairerweise muss ich zugeben, dass das wirklich ein Luxusproblem ist. Denn die Freude darüber überwiegt, dass ich überhaupt Papa werden darf. Und eigentlich genieße ich genau wie meine Frau jeden einzelnen Tag der Schwangerschaft. Okay, die Tage, an denen sie sich gewisse Dinge nochmal durch den Kopf gehen lassen musste, wird sie wahrscheinlich nicht so sehr vermissen.


Die Zeit rast

"Die Zeit rast" steht eigentlich ein bißchen im Widerspruch zu dem Titel dieses Blog-Eintrags. Schrieb ich gerade noch von sinkender Geduld, weil die Zeit einfach nicht rennen will, rast jetzt plötzlich die Zeit? Ja, denn Rückblickend haben wir schon verdammt viel hinter uns gebracht. Das ging los mit der ersten Vermutung, dass wir schwanger sein könnten. Ein paar Tage später die ärztlich bestätigte Gewissheit, dass es tatsächlich so ist. Und ab da ging alles ziemlich schnell. Ca. zwei Wochen haben wir gebraucht, um es wirklich zu realisieren. Dann gehen die regelmäßigen, 4-wöchigen Arzttermine los. Und die sind eigentlich der wichtigste Indikator dafür, wie schnell die Zeit wirklich rast. Gerade erst beim Arzt gewesen, schon darf man wieder zum Ultraschall. Sprich: Wieder vier Wochen vergangen. Und das geht jetzt seit fast 6 Monaten so.

Hinzu kommt, dass man in Kürze auch kriegsentscheidende Entscheidungen treffen muss. Wie lange Elternzeit? Welche Form des Elterngeldes? Kindergeld oder doch eher Kinderfreibetrag? Schwierig, schwierig. Hat man dann noch eine Verwaltungsfachangestellte vor sich sitzen, die negative Freude an ihrem Beruf vermittelt, kann das kurzzeitig mal sehr frustrierend sind. Aber Kopf hoch, wie man hört gibt's noch andere Ämter, auf denen einem geholfen wird. Das wird auch in den nächsten Wochen direkt mal ausprobiert.

Nein, die in der Überschrift erwähnte Herausforderung habe ich natürlich nicht vergessen.

Beschauliche Geburt? Denkste!

Wie es der Zufall will, hat sich bei mir berufstechnisch etwas ergeben. Ich muss dafür allerdings umziehen. Und natürlich lasse ich meine Frau und mein kleines Wunder in ihrem Bauch nicht zurück. Die beiden kommen mit. Soweit auch erstmal kein Problem. Bis auf den Zeitpunkt. Der könnte Tatsächlich heikel werden. Denn der errechnete Geburtstermin liegt nur 4 Tage nach meinem Arbeitstag im neuen Job. Clevere Leute unter euch werden jetzt schon wissen, dass da eventuell ein Konflikt vorliegt. Wenn es ganz schief läuft kommt das Kind also quasi im Umzugswagen zur Welt.

Okay, das ist hoffentlich übertrieben aber ihr versteht, was ich damit sagen will? Es kann hektisch werden. Viele Leute sind dezent erstaunt, wenn wir ihnen von dem Zeitpunkt unserer Umzugspläne erzählen. Und das kann ich sogar nachvollziehen, aber da müssen wir durch. Gerne hätte ich das mit dem neuen Job um ein paar Monate nach hinten verschoben, aber es hat nicht sollen sein.

Daher: wer auch immer von euch mal in die Situation kommen sollte, dass hochschwanger und kurz vor dem Platzen der Fruchtblase umgezogen werden muss, wird in den nächsten drei Monaten brandaktuell von mir erfahren, wie sowas am besten klappt. Wer das schon mal mitgemacht hat, der ist natürlich herzlich eingeladen mir seine Erfahrungen mitzuteilen. Ist irgendwas besonderes zu beachten? Gibts Tipps und Tricks, wie man das Ganze vor allem für Mutter und Kind möglichst schonend über die Bühne bringt? Immer her damit.

Tipp für Papas:
Solltet ihr mal in die Verlegenheit kommen lasst euch von niemandem reinreden. Wenn es nicht anders geht, geht es nicht anders. Ihr seid sicher nicht die ersten, die sich diese Strapazen antun müsst. Und auch ganz sicher nicht die letzten. Mit einer gelungenen Organisation im Vorfeld klappt das schon. Und mit meinen Tipps nach einem hoffentlich erfolgreichen, hochschwangeren und geburtseinleitenden Umzug sowieso :-)

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