Samstag, 23. Januar 2016

Ich bin Papa!

Die Überschrift spricht eigentlich für sich. Aber eigentlich gibt es gar nicht genug Worte, um dieses Glück zu beschreiben.

Seit dem 14.01.2015 um 22:28 Uhr bin ich Papa einer kleinen, süßen, gesunden, wundervollen, herzerwärmenden, lieben, tollen, spitzenmäßigen, prima, abgefahrenen, zuckersüßen, überwältigenden, putzigen Tochter. Und wenn mir in meiner Aufregung gerade noch mehr passende Beschreibungen einfallen würden, würde ich sie euch auch wissen lassen. Aber im Moment kann ich mein eigenes Glück noch kaum fassen.

Ich bin Papa

Diese Tatsache treibt mir nicht nur ein Dauergrinsen auf's Gesicht, sondern sorgt zugleich dafür, dass ich mich ganz objektiv für den glücklichsten, stolzesten, freudigsten Mann der Welt halte. Ab jetzt trage ich nicht nur für meine Frau und mich Verantwortung, sondern auch für unsere kleine Tochter. Und die ist, zumindest in den nächsten Jahren, auf unsere bedingungslose Liebe und Hilfe angewiesen. Und ich bin bereit ihr diese von ganzem Herzen zu geben.



Der Tag der Geburt

Wie ihr an dieser Stelle bereits erfahren konntet, hat unser kleiner Sonnenschein ihren errechneten Geburtstag komplett unbeeindruckt an sich vorrüber ziehen lassen. Es folgten regelmäßige CTG-Kontrollen im Krankenhaus, welche schließlich darin gipfelten, dass sich die diensthabende Gynäkologin am 10. Tag über dem Termin für eine künstliche Einleitung der Geburt entschieden hat.

Dazu sollten wir uns an diesem Tag mit gepackter Tasche und allen Papieren um 8 Uhr im Kreißsaal einfinden. Dies haben wir nach einer mäßig guten Nacht auch getan. Der Gedanke am nächsten Tag unsere Tochter in den Armen zu halten, war einfach zu überwältigend.
Nun ja, wir sind also dort aufgeschlagen und nach einem weiteren Routine-CTG ging es auch schon los. Die Geburt wurde eingeleitet. Und unsere Aufgabe war nun: Warten. Laufen und Warten. Bis es los geht. Also haben wir uns ab 9 Uhr auf den Weg gemacht und jeden Winkel des Krankenhauses kennengelernt. Da es sich um ein recht kleines Krankenhaus handelt, war dies auch schnell geschehen. Egal, dann lernen wir jeden Winkel halt zweimal kennen.

So ging das dann bis ca. halb zwei. Meine Frau hat bis zu diesem Zeitpunkt nichts gemerkt, was man irgendwie als Wehe bezeichnen könnte. Aber dann...

Die Geburt beginnt

Und zwar um punkt halb zwei mit Wehen im 5 Minuten-Abstand. Und damit habe auch ich Neuland betreten. Denn noch nie musste ich meiner Frau so beistehen, wie an diesem Tag. Zunächst habe mich richtig hilflos gefühlt. Und auch sie konnte mir noch nicht sagen, wie ich ihr am besten helfen könne. Nach und nach hatte ich dann aber auch raus, dass ich ihr am besten durch "mitatmen" helfe und ihr einfach sage, wann sie ein- und ausatmen soll.  
Zu diesem Zeitpunkt war es auch mit Rumlaufen aus und vorbei und wir haben uns nur noch im Kreissaal bewegt.
Die diensthabende Hebamme, übrigens eine super liebe, geduldige und einfühlsame Frau (vielen, lieben Dank nochmal an dieser Stelle), hat regelmäßig den Geburtsfortschritt kontrolliert. Bis ca. 17 Uhr ging es auch schön weiter, so dass man uns schon eine zügige Geburt in Aussicht gestellt hatte.  

Und dann: Stillstand

Die Geburt ist trotz permanenter Wehen nicht weiter vorangeschritten. Und da wurde uns schon langsam klar, worauf das Ganze hinausläuft: Kaiserschnitt. Und so war es dann auch. Um kurz nach 22 Uhr wurde dieser durchgeführt und als Papa wollte ich natürlich dabei sein. Durfte ich auch. Ich habe mich zu meiner Frau ans Kopfende gesetzt und mein bestes gegeben, um ihr die verständliche Aufregung zu nehmen. Auch hier waren Atemübungen wieder das beste Mittel. Aber auch ich war jetzt kurz davor meine sonst fast immer vorhandene Fassung zu verlieren. Mir wurde klar, dass ich in wenigen Minuten zum ersten Mal meine Tochter sehen werde.

Der erste Schrei

Wer es nicht selbst miterlebt hat, wird vermutlich nicht nachvollziehen können, wie überwältigend ein einziger Babyschrei war. Als wir unsere Kleine schreien hörten, unmittelbar nachdem sie aus dem Bauch geholt wurde, sind bei uns beiden alle Dämme gebrochen. Sie wurde kurz erstversorgt und untersucht und ich durfte direkt zu ihr. Ein paar Minuten später hat die Hebamme die kleine Maus dann auch kurz zu meiner Frau gebracht und sie durfte unser Töchterchen ebenfalls begrüßen.
Während meine Frau "zugemacht" wurde bin ich mit unserer Tochter und der Hebamme zurück in den Kreißsaal und ich habe die ersten 45 Minuten mit meinem Mädchen verbringen dürfen bevor dann endlich meine Frau aus dem OP zurückkam. Wir konnten uns gar nicht sattsehen an diesem kleinen Wunder, das ab jetzt zu unserer Familie gehört. So haben wir dann bis ca. halb 2 nachts dort gesessen/gelegen, bis wir alle drei endlich versucht haben zu schlafen. Unserer Tochter ist das vermutlich am besten gelungen. Wir beide hingegen haben, wenn es hoch kommt, zwei Stunden geschlafen.


Die ganze Nacht konnte ich nur an unser kleines Wunder denken und habe die ersten Minuten und Stunden mit ihr gefühlte 1000x in meinem Kopf Revue passieren lassen. Und jedes Mal ging mal kurz die Fassung flöten. Es ist unglaublich beeindruckend, wie so ein kleiner Mensch so viel bewirken kann.

Tipp für Papas:
Ganz ultimativer Tipp: Verpasst auf keinen Fall die Geburt eures Kindes. Es ist ein aufregender Moment, manchmal nervenzerreibend, aber am Ende kommt das allerschönste dabei raus, was man sich vorstellen kann.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen